GEWALT AN FRAUEN

Gewalt gegen Frauen ist auf der ganzen Welt endemisch. Gewalt hat für die Überlebenden schwerwiegende Folgen, die sie daran hindern können, ihr volles Potenzial zu erreichen. Die Frauen, denen wir dienen, sind extrem anfällig für alle Formen von Gewalt.

GEWALT AN FRAUEN

Veröffentlichungsdatum

Aktualisierte:

DER STATUS QUO

35 Prozent

aller Frauen weltweit geben an, mindestens einmal im Verlauf ihres Lebens Gewalt erfahren zu haben.

57 Prozent

der verheirateten Frauen in der Demokratischen Republik Kongo haben bereits Gewalt durch ihren Partner erfahren.

87 Prozent

afghanischer Frauen geben an, mind. eine Form körperlicher, sexueller, oder psychischer Gewalt erlebt zu haben.

Hintergrund

GEWALT AN FRAUEN IST EIN GRUNDLEGENDES HINDERNIS FÜR DIE BEFÄHIGUNG UND GANZHEITLICHE ENTFALTUNG VON FRAUEN.

Es existieren verschiedene Formen der Gewalt an Frauen, darunter körperliche, sexuelle, psychische und wirtschaftliche Gewalt. Letztere wird oft als Kontrolle, Ausbeutung oder Verwehrung des Zugangs einer Person zu wirtschaftlichen Ressourcen (einschließlich einer einkommensschaffenden Beschäftigung) definiert.
Gewalterfahrungen können selten als isoliertes Ereignis gesehen werden; sie sind vielmehr Teil eines benachteiligenden Systems und der damit einhergehenden vielfältigen Arten der strukturellen gesellschaftlichen Diskriminierung von Frauen. Häufig sind mehrere Formen der Gewalt miteinander verwoben: Zum Beispiel kann körperliche oder emotionale Gewalt durch einen Partner die Bewegungsfreiheit einer Frau einschränken und sie von der Arbeit abhalten. In ähnlicher Weise können physische und psychische Auswirkungen von Gewalt zur Isolation einer Frau führen, und sie somit umso anfälliger für Missbrauch machen.

Community-Einstellungen zu Gewalt an Frauen

Untersuchungen zu "Community Attitudes" in konfliktbetroffenen Gemeinden in Afghanistan, der Demokratischen Republik Kongo (DRK), Nigeria und dem Südsudan veranschaulichen die Einstellungen gegenüber Gewalt an Frauen und schließen gleichzeitig eine Datenlücke. Wir haben die Forschungsergebnisse in vier Reports zusammengefasst, als Beitrag zur unzureichenden globalen Datenlage über die Prävalenz von "Violence against Women" (VAW) und "Gender-Based Violence" (GBV) in Konfliktländern. 

Gewalt an Frauen im Konfliktkontext

GEWALT GEGEN FRAUEN IST TIEF IN DER UNGLEICHHEIT DER GESCHLECHTER VERWURZELT.

Zwar ist fast jede Frau einem Gewaltrisiko ausgesetzt, jedoch verstärken Faktoren wie Armut und Krieg sowie andere Merkmale wie Behinderung, ethnische Zugehörigkeit und sexuelle Orientierung die Gefährdung von Frauen, im Laufe ihres Lebens Gewalt zu erleben.

In Konflikten steigt die Anfälligkeit von Frauen für alle Formen von Gewalt drastisch an. Gewalt in der Partnerschaft ist und bleibt dabei eine der häufigsten Formen der Gewalt in Konfliktkontexten. Hinzu kommen Formen sexualisierter Gewalt, wie beispielsweise die Instrumentalisierung von Vergewaltigungen als Kriegswaffe.

Unser Beitrag

DURCH VIELFÄLTIGE AKTIVITÄTEN IM IN- UND AUSLAND MÖCHTEN WIR EINE VERÄNDERUNG FÜR FRAUEN HERBEIFÜHREN.

Mit unserer Arbeit zielen wir darauf ab, jegliche Form von Gewalt an Frauen zu bekämpfen und nachhaltige Veränderungen im Leben marginalisierter, von Krieg und Konflikt betroffener Frauen zu schaffen. Dafür klären wir die deutschsprachige Bevölkerung über deren Lebensrealitäten und die Faktenlage hinsichtlich Formen und Fällen von Gewalt an Frauen auf – so möchten wir Vorurteilen entgegenwirken und solidarisches Handeln stärken.

In unseren Projektländern möchten wir patriarchalen Strukturen entgegenwirken und strukturelle Ungleichheiten im Keim ersticken. In unserem einjährigen Schulungsprogramm vermitteln wir den Frauen daher wichtiges Wissen über ihre Rechte als Frau, darunter ihr Recht auf Mitbestimmung, gesellschaftliche Teilhabe, und körperliche Unversehrtheit. In Zusammenarbeit mit Ehemännern, religiösen Führungskräften und Gemeindevorstehern möchten wir zudem im Rahmen des flankierenden Men’s Engagement Programms die Männer im Kampf um Geschlechtergleichheit gewinnen.

Teilnehmerinnen unseres Programms in Ruanda. Foto: Serrah Galos/WfWI
Teilnehmerinnen unseres Programms in Ruanda. Foto: Serrah Galos/WfWI

Was funktioniert im Kampf gegen Gewalt an Frauen?

Gemeinsam mit führenden Expert*innen hat Women for Women International eine Studie über die besten Methoden zur Bekämpfung der Gewalt an Frauen publiziert. Im Rahmen des innovativen Gemeinschaftsprojekts What Works to Prevent Violence haben wir die Auswirkungen unseres einjährigen Programms in Afghanistan auf die Reduzierung von Gewalt in partnerschaftlichen Beziehungen untersucht.

Schwerpunkte unserer politischen Arbeit

Konflikte treiben Frauen tiefer in Abhängigkeit und Armut. Wir wissen, dass Frauen besonders in Zeiten der Unsicherheit eine tragende Rolle innerhalb ihrer Familien und Gemeinschaften spielen. Deren Schutz und Unterstützung hat enorme Auswirkungen auf den Weg eines Landes in eine friedvolle, prosperierende und stabile Zukunft.


Die Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen umfassen internationale Bemühungen, um die wichtigsten globalen Herausforderungen zu bewältigen. Die Ziele verfolgen das Versprechen, niemanden zurückzulassen und beinhalten Maßnahmen auf dem Weg zu globaler Geschlechtergerechtigkeit – eine Vision, die unsere Arbeit leitet und trägt.


Das Konzept Frauen, Frieden, und Sicherheit erkennt die essenzielle Rolle von Frauen in Friedensprozessen an sowie die Tatsache, dass die Wahrung der Frauenrechte einen zentralen Aspekt der Konfliktbewältigung und Friedenskonsolidierung darstellt. Der Weg zu einer umfassenden Implementierung der UN-Resolution 1325 ist jedoch noch weit.