Warum wir in Frauen in Konfliktregionen investieren

Frauen, die von Krieg und Konflikt betroffen sind, sind überproportional von Armut, Gewalt und Ausgrenzung betroffen und sind dazu gezwungen, schwierigste Kontext zu überwinden.

Warum Frauen in Konfliktregionen

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In modernen Kriegen ist es oft gefährlicher, eine Frau zu sein als ein Soldat.

Generalmajor Patrick Cammaert, ehem. Befehlshaber der UN für die Demokratische Republik Kongo

Wenn Kriege ausbrechen, sind Frauen in besonderem Maße von Gewalt, Armut und Unsicherheit betroffen. 

Geschlechtsspezifische Normen beschränken den Zugang von Frauen zu Bildung und zu wirtschaftlichen Ressourcen, die sie von Entscheidungsprozessen ausschließt und sind anfälliger für verschiedene Formen von Gewalt und Missbrauch. 

Außerdem sind Frauen in Konflikten das Ziel systematischer Vergewaltigungen und sexualisierter Gewalt, die als Waffe eingesetzt wird, um Gemeinden zu traumatisieren und zu zerstören. 

Teilnehmerinnen unseres einjährigen Schulungsprogramms und Teil einer Frauenkooperative, die von Women for Women International, Foto: Serrah Galos
Teilnehmerinnen unseres einjährigen Schulungsprogramms und Teil einer Frauenkooperative, die von Women for Women International, Foto: Serrah Galos

Obwohl Frauen dieser gravierenden Benachteiligung ausgesetzt sind, spielen Frauen in Krisenzeiten eine wichtige Rolle bei der Pflege und Versorgung ihrer Familien und verlassen oft traditionelle häusliche Rollen, um zu überleben. 

Viele von ihnen sind nach dem Verlust von Ehemännern und männlichen Verwandten Alleinverdienerinnen und kämpfen gegen alle Widrigkeiten, um ihre Familien zu versorgen und zu pflegen. 

Women for Women International unterstützt die am stärksten marginalisierten Frauen, die in extremer Armut leben, direkt von Gewalt und Konflikten betroffen sind und zusätzlich von sozialen und wirtschaftlichen Benachteiligungen betroffen sind.  

Mehr als die Hälfte der Frauen, die an unseren Programmen teilnehmen, sind Analphabetinnen und verdienen weniger als $1.25 pro Tag. Viele von ihnen sind Witwen, Geflüchtete oder von Vergewaltigung und Missbrauch betroffen. 

264 Millionen

Frauen leben in fragilen und konfliktbetroffenen Gebieten 

50%

steigt die Wahrscheinlichkeit in Konfliktzonen häusliche Gewalt zu erfahren

1 von 5

geflüchtete oder binnenvertriebene Frauen haben sexualisierte Gewalt erfahren

Foto:  Women for Women International Programmteilnehmerin in Daratu, Irak, Foto: Emily Kinskey
Foto: Women for Women International Programmteilnehmerin in Daratu, Irak, Foto: Emily Kinskey

Gewalt gegen Frauen

Gewalt gegen Frauen ist eines der größten Hindernisse für soziale, wirtschaftliche und politische Teilhabe von Frauen auf allen Ebenen. 

Die Auswirkungen von Konflikten - wirtschaftliche Unsicherheit, erhöhte Kriminalität, zerstörte Infrastruktur und geschwächte Rechtsstaatlichkeit - haben alle unmittelbar einen Einfluss auf das Risiko von Gewalt gegen Frauen und Mädchen.  

In allen Ländern, in denen wir arbeiten, werden Vergewaltigungen und sexualisierte Gewalt als Kriegswaffen eingesetzt, um Gemeinschaften zu terrorisieren und zu zerstören. 

Untersuchungen zeigen, dass die häufigste Form von Gewalt gegen Frauen in von Konflikten betroffenen Ländern die Gewalt in der Partnerschaft ist. Die überwiegende Mehrheit der Gewalt, die Frauen in Konfliktgebieten erleiden, geht also von ihren eigenen Familienmitgliedern aus. 

  • Bis zu 50.000 Frauen wurden während des Bosnienkrieges vergewaltigt 

  • Es wird geschätzt, dass ungefähr 250.000 Frauen während des Genozids in Ruanda vergewaltigt wurden 

  • Mehr als 80% der syrischen Geflüchteten, die im Irak leben, fürchten jeden Tag Gewalterfahrungen 

  • Fast 90% der afghanischen Frauen erfahren während ihres Lebens häusliche Gewalt.  

  • 27% der Frauen in der Demokratischen Republik Kongo haben sexualisierte Gewalt erlebt, 57% häusliche Gewalt. 

Foto: Frauen erlernen im Rahmen des Schulungsprogramms das Korbflechten und Perlenstickerei, Foto: Serrah Galos
Foto: Frauen erlernen im Rahmen des Schulungsprogramms das Korbflechten und Perlenstickerei, Foto: Serrah Galos

Wirtschaftliche Teilhabe von Frauen

In den letzten 15 Jahren wurden weltweit erhebliche Fortschritte bei der Verringerung der Armut erzielt - im Vergleich zu 1990 leben fast 1,1 Milliarden Menschen weniger in extremer Armut (1,90 Dollar pro Tag). Doch die Frauen in fragilen und konfliktbetroffenen Ländern bleiben zurück. 

 Bis 2030 werden in fragilen und von Konflikten betroffenen Ländern 46 % der extrem Armen der Welt leben - und Frauen und von Frauen geführte Haushalte werden mit großer Wahrscheinlichkeit am unteren Ende der wirtschaftlichen Pyramide stehen. 

Die Frauen, mit denen wir arbeiten, sind von zahlreichen Hürden konfrontiert. Dies hindert sie daran, sich wirtschaftlich zu entfalten. Sie sind zum einen von diskriminierende Geschlechternormen, mangelnder Zugang zu Bildung, Chancen und Ressourcen sowie ein schlechter Zugang zu Märkten. 

Wirtschaftliche Teilhabe ist für Frauen von entscheidender Bedeutung, damit sie ihren Lebensweg selbst bestimmen und ihr Potenzial voll ausschöpfen können. 

Untersuchungen der Weltbank und der OECD haben außerdem wiederholt gezeigt, dass die wirtschaftliche Teilhabe von Frauen eine Schlüsselkomponente für die Erreichung langfristiger Entwicklungsziele ist, einschließlich Wirtschaftswachstum, Armutsbekämpfung, Gesundheit und Bildung. 

Wenn Frauen Zugang zu Einkommen und wirtschaftlicher Sicherheit haben, sind sie eher in der Lage, in die Gesundheit, Bildung und Ernährung ihrer Kinder und Familien zu investieren - die Bausteine einer florierenden Gesellschaft. 

Werde Pat*in

Übernimm noch heute eine "Sister"-Patenschaft und begleite eine Frau in einem von Konlikten betroffenen Gebiet auf dem Weg in ein selbstbestimmtes Leben.

Frauen als Friedenstifterinnen

Es wird zunehmend anerkannt, dass sich Investitionen in Frauen positiv auf die Friedenskonsolidierung und Konfliktprävention auswirken, indem sie stärkere und widerstandsfähigere Gesellschaften fördern und die Beteiligung von Frauen an Friedensprozessen erleichtern.

 

Change Agents in Nigeria. Foto: Sefa Nkansa
Change Agents in Nigeria. Foto: Sefa Nkansa