FRAUEN FÜR DEN FRIEDEN

Das Konzept Frauen, Frieden und Sicherheit ist eine globale Agenda zur Priorisierung und zum Schutz der Rechte von Frauen, die von Konflikten betroffen sind. Es erkennt die verheerenden Auswirkungen gewaltsamer Auseinandersetzungen auf die Lebenswirklichkeiten von Frauen an und beruht auf der Überzeugung, dass Frauen mächtige Agentinnen des Wandels sein können.

UNSERE ARBEIT IM KONTEXT DER AGENDA FRAUEN, FRIEDEN, UND SICHERHEIT

KEIN FRIEDEN IST OHNE FRAUEN MÖGLICH. WIR SIND DER FESTEN ÜBERZEUGUNG, DASS UNSERE WELT EINE BESSERE WÄRE, WENN FRAUEN UNEINGESCHRÄNKTEN ZUGANG ZU ENTSCHEIDUNGSFINDUNGS- UND FRIEDENSPROZESSEN HÄTTEN.

Konflikt und Armut stehen in einem komplexen Verhältnis zueinander und treiben Frauen oft tiefer in Abhängigkeiten und Isolation. Kriegerische Auseinandersetzungen und gesellschaftliche Instabilität erhöhen das Risiko geschlechtsspezifischer Gewalt. Dennoch können Frauen, wenn sie die richtigen Möglichkeiten und Werkzeuge haben, mächtige Agentinnen des Wandels in ihren Familien und Gemeinschaften sein.

Foto: Charles Atiki Lomodong

HINTERGRUND

Das Konzept Frauen, Frieden und Sicherheit beruht auf der UN-Resolution 1325, die im Jahr 2000 zum ersten Mal verabschiedet wurde und deren Implementierung bis heute fortschreitet. Der UN-Sicherheitsrat hat sich mit der Resolution zum Ziel gesetzt, einige der grundlegendsten Rechte von Frauen, die von Konflikten betroffen sind, zu schützen. Dazu gehört das Recht, an Entscheidungsprozessen teilzunehmen, frei von Gewalt zu leben, und Friedensprozesse und Konsolidierungsgespräche mitzugestalten.

Die Resolution konzentriert sich in erster Linie auf die Vertretung von Frauen bei hochrangigen Friedensverhandlungen. Sie berücksichtigt nur unzureichend die Herausforderungen, denen sich lokale Friedensaktivistinnen in fragilen und von Konflikt betroffenen Regionen gegenübersehen. Diese Lücke versuchen wir durch unser Change-Agent Programm zu füllen.

FEMINISTISCHE AUSSENPOLITIK

Eine feministische Außenpolitik verlangt mehr als die im Rahmen des Gender Mainstreaming formulierten 3Rs: Repräsentanz, Rechte und Ressourcen sowie den Zusatz «Diversität», wie im Rahmen des Koalitionsvertrags erwähnt. Feministische Zivilgesellschaft und Frauenrechtsorganisationen betonen dies immer wieder. Genau deshalb braucht es eine Definition feministischer Außenpolitik aus deutscher Perspektive – doch wie kann und sollte diese aussehen?

Das folgende Positionspapier versucht sich einer solchen Definition anzunähern und baut auf den Perspektiven des Netzwerk 1325 und der darin vertretenen Organisationen auf. Es wird dargelegt, wie eine feministische Außenpolitik kohärent institutionalisiert, durch Gender Budgeting im Haushalt verankert und in den Bereichen Multilateralismus, Abrüstung, Handelspolitik, Entwicklungspolitik, humanitäre Hilfe, Flucht und Migration, Bekämpfung von sexualisierter und geschlechtsspezifischer Gewalt sowie der Klimaaußenpolitik umgesetzt werden sollte.

UNSERE ARBEIT IM KONTEXT DEUTSCHER AUSSEN- UND FRIEDENSPOLITIK

Die Deutsche Bundesregierung hat sich mit dem Dritten Nationalen Aktionsplan zur Umsetzung der Agenda Frauen, Frieden, und Sicherheit einmal mehr ambitionierte Ziele gesetzt, um Frauen in Konfliktgebieten als Advokatinnen des Friedens einzubeziehen und aktiv zu fördern. Unsere Arbeit steht im Einklang mit internationalen Bemühungen und den Prioritäten der deutschen Bundesregierung. Wir sehen geschlechterdiskriminierende Gesellschaftsstrukturen nicht als Nebeneffekt bewaffneter Konflikte an, sondern als direkte Ursache. Wir wissen: Frauen, die ihre Rechte kennen und an Entscheidungsprozessen teilhaben, schaffen Frieden und Stabilität. Daher zielen darauf ab, mit all unseren Maßnahmen Frauenrechte zu schützen und zu fördern sowie sexualisierte Gewalt in Konflikten und geschlechtsspezifische Diskriminierungen zu bekämpfen.

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