Zwischen 1992 und 1995 sind während des Bosnienkrieges schätzungsweise 50.000 bosnische Frauen vergewaltigt worden. Die entsetzlichen Taten wurden bewusst als grausame und effektive Kriegswaffe eingesetzt, um die Bevölkerung zu brechen. Tausende weitere Frauen mussten mit eigenen Augen mitansehen, wie Angehörige getötet und ihre Häuser zerstört wurden, und sich dann zutiefst traumatisiert um ihre Familien kümmern.
Die Überlebenden berichten, dass sie sich unsichtbar fühlten. Als ob die Welt sie vergessen hätte und sich niemand für sie interessierte. Aber einer jungen irakischen Frau, Zainabi Salbi, war es wichtig zu handeln. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Amjad Atallah reiste die 23-Jährige nach Sarajevo, wo sie weibliche Überlebende des Völkermords trafen.
Die beiden begannen, Geld für bosnische Frauen zu sammeln, damit diese ihr Leben wieder aufbauen konnten. Schon damals hatten sie die ersten persönlichen Briefe von Sister Unterstützer:innen dabei, die den bosnischen Frauen ihre Solidarität und emotionale Unterstützung versicherten und sie außerdem mit kleinen Geldbeträgen unterstützten, damit sie ihre Grundbedürfnisse decken konnten.
Die Hoffnung, der Respekt und die Verbundenheit sowie die finanzielle Unterstützung sind eine kraftvolle Kombination, die seitdem die Grundlage unserer Arbeit bildet. Bis heute ist dieser Ansatz einer globalen „Sisterhood“ und die Kombination aus sozialen und wirtschaftlichen Förderungen in unserem Grundgedanken verankert.