WIR SIND HANYA
IRAKISCHE UNTERNEHMERINNEN KÄMPFEN GEGEN DIE AUSBREITUNG VON COVID-19
Hasiba, Rajaa, Najma, Amal und Shakiba gehören zu den 300 Frauen, die sich im Jahr 2017 für das Women for Women International Programm in Daratu im Irak eingeschrieben haben. Heute sind sie „Agents of Change“, und schützen ihre Gemeinden vor dem Coronavirus.
Alle fünf Frauen besuchten unsere 12-monatiges Ausbildungsprogramm. Dort erwarben sie neben essenziellen gesundheitlichen Kenntnissen wichtige finanzielle und kaufmännische Fähigkeiten.
Sie lernten, wie man ein eigenes Geschäft aufbaut und bekamen Auskünfte darüber, was ihre Rechte als Frauen und Gemeindemitglieder beinhalten. In Rahmen des Programms konnten sie an Nähkursen teilnehmen und lernten, Kleider, Hosen, Oberteile und traditionelle kurdische und arabische Kleidung zu nähen. Die Trainerin vermittelte ihnen gleichzeitig den hohen Wert dieser Arbeit – sie hatte den Weg zur wirtschaftlichen Selbstbestimmtheit durch ihre Erwerbstätigkeit als Schneiderin selbst durchlaufen.
Ein gemeinsamer Traum wird zum unternehmerischen Erfolg
Hasiba, Rajaa, Najma, Amal und Shakiba nutzten ihr gemeinsames Wissen aus dem Programm und taten sich zusammen.
Aus Träumen wurde bald ein ausgetüftelter Plan und sie eröffneten schließlich ein Schneidereigeschäft.
Vor ihrem Abschluss trugen sie dem Team von Women for Women International ihre Idee vor und sicherten sich einen Startzuschuss für ihr Geschäft. Sie nannten ihre Gruppe „Hanya“, nach Hasibas Tochter.
In einem kleinen Geschäft über der Wohnung eines Gruppenmitglieds nutzen sie ihre im Programm erworbenen Kenntnisse, um ihr Einkommen zu verdienen. Sie haben ihr Geschäft stetig erweitert, indem sie Visitenkarten druckten und an Nachbarn verteilten, um mehr Kunden anzulocken.
Reaktion auf COVID-19
Ich habe traditionelle kurdische Kleidung für meine Kinder genäht, als sie rausgehen und in einem Garten in der Nähe meines Hauses spielen wollten. Also habe ich mich dazu entschieden, ihnen Masken zu nähen.
Jede der Unternehmerinnen weiß über Gesundheitsvorkehrungen und Hygienevorschriften in Zeiten von COVID-19 Bescheid; das meiste davon haben sie aus den Schulungen mitgenommen.
Die Hanya-Mitgliederinnen bündeln nun ihre Kräfte und Ressourcen, um die Fabrik, für die sie vorher gearbeitet hatten, bei der Produktion von Gesichtsmasken zu unterstützen. So fertigen die fünf Frauen im Rahmen dieser Kooperation zahlreiche Schutzmasken an und teilen diese mit ihren Verwandten und Nachbarn in ihrer Gemeinde.
Früher wurden Hasiba, Rajaa, Najma, Amal und Shakiba als verletzlich angesehen. Heute teilen sie die Stärke, die Fähigkeiten und das Wissen, das sie gewonnen haben, um ihre Familien und Gemeinden zu unterstützen. Dies zeigt einmal mehr den Welleneffekt unseres Programms: Erfolgreiche, selbstbestimmte Frauen können „Agents of Change“ für ihre Gemeinschaften sein!
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