FROM ASKING TO ACTION
EINE GLOBALE KONSULTATION, DIE SICHERSTELLT, DASS DIE STIMMEN VON FRAUEN, DIE VON KONFLIKTEN BETROFFEN SIND, GEHÖRT WERDEN.
Wir haben mit mehr als 6.500 Frauen in Ländern gesprochen, die von Konflikten betroffen sind und die den Wandel in ihren Gemeinschaften anführen. Jetzt ist es an der Zeit, dafür zu sorgen, dass ihre Prioritäten Gehör finden und von den Entscheidungsträger*innen tatsächlich gehört werden.
6.500+
Anzahl der Frauen, die wir durch die Konsultation erreicht haben
54
Anzahl der Frauenrechts-organisationen, die die Konsultation mitgestalten
14+
Anzahl der von Konflikt betroffenen Regionen, in denen die Konsultation durchgeführt wurde
Frauen, die von Konflikten betroffen sind, wird immer wieder ihr grundlegendes Recht vorenthalten, sich sinnvoll an der Entscheidungsfindung zu beteiligen, sich für ihre eigenen Prioritäten einzusetzen und Lösungen für die Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert sind, voranzutreiben. Die Bemühungen, sie in die Politikgestaltung einzubeziehen, sind allzu oft nur symbolisch.
Der UN Summit of the Future im September 2024 bildete den Auftakt zu einer Reihe wichtiger globaler Meilensteine in den Jahren 2024 und 2025, darunter der 30. Jahrestag der Pekinger Erklärung und Aktionsplattform und der 25. Jahrestag der Agenda für Frauen, Frieden und Sicherheit.
Diese Meilensteine stellen eine einmalige Gelegenheit dar, die bestehenden Verpflichtungen zur Wahrung der Frauenrechte und zur Verwirklichung von Gleichstellung, Gerechtigkeit, Frieden und Sicherheit in greifbare Fortschritte umzusetzen. Doch damit diese Chance genutzt werden kann, müssen die Stimmen der von Konflikten betroffenen Frauen gehört werden.
“Wir müssen Teil der Lösung sein. Wir wissen besser als jeder andere, was wir brauchen.”
Um diese Lücke zu schließen – und vor dem Hintergrund wachsender Ungleichheit, Unsicherheit und eines Rückschritts bei den Frauenrechten – hat Women for Women International eine inklusive und partizipative Konsultation durchgeführt, die sich an den in unserem Tool „Beyond Consultations“ dargelegten Best-Practice-Grundsätzen orientiert.
Wir haben von Konflikt betroffene Frauen gefragt: “Wie geht es euch, was braucht ihr und was fordert ihr?”
Mit unserer Unterstützung haben Change Agents – weibliche Überlebende des Krieges, die in Advocacy- und Führungsfähigkeiten geschult sind – gemeinsam mit
–Frauenrechtsorganisationen diese Konsultation geleitet. Die Frauenrechtsverteidigerinnen und -organisationen legten den Umfang der Konsultation fest, einschließlich der Identifizierung relevanter Fragen und Themen; sie trugen zur Gestaltung der Forschungsinstrumente bei; sie testeten deren Einsatz, um sicherzustellen, dass sie für den Zweck geeignet sind; und sie überprüften die vorläufigen Ergebnisse und Empfehlungen, die sich daraus ergeben haben.
Forderungen der Frauen im Irak und in Afghanistan
Meine Botschaft an die Staats- und Regierungschefs lautet, die Anstrengungen zur Unterstützung von Frauen, die von Kriegen betroffen sind, zu verstärken und die Verbreitung des Friedens in der ganzen Welt zu gewährleisten.
Um Frauen bei den Versöhnungsbemühungen, dem Wiederaufbau, der Nothilfe und der Verbesserung der Lebensbedingungen besser zu unterstützen, können Organisationen und Führungspersönlichkeiten zahlreiche Maßnahmen ergreifen, wie z. B. die Bereitstellung von Bildungsmöglichkeiten für Mädchen, die Unterstützung von Frauenrechten, die Beteiligung von Frauen an politischen Entscheidungsprozessen usw.
Erkenntnisse
Wir haben drei Erkenntnisse AUfgegriffen, die besonders bemerkenswert sind:
- 81% der befragten Frauen gaben an, dass sie hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.
Hoffnung ist eine unglaublich starke Kraft und Triebfeder, in die wir investieren müssen. In Afghanistan waren es sogar 87 %, die voller Hoffnung für ihre Zukunft sind, was in Anbetracht der Einschränkungen des Lebens und der Freiheiten von Frauen dort bemerkenswert ist. Doch diese Hoffnung schwindet – in Palästina zum Beispiel erwarten nur 62 % der Frauen eine Verbesserung ihrer Situation und 20 % eine Verschlechterung. In der Ukraine erwarten 41 % eine Verschlechterung.
- 96 % der von uns befragten Frauen in Konfliktgebieten gaben an, in irgendeiner Form von Gewalt betroffen zu sein.
Von diesen 96 % sind 71 % von Gewalt in der Partnerschaft betroffen. Dies ist nicht nur die häufigste Form der Gewalt, von der Frauen in Konfliktgebieten berichten, sondern auch ein schockierend hoher Anteil. 71 % der Frauen berichteten darüber – weit mehr als die 1:3-Statistik, die wir oft hören. - Nur 10 % der Frauen in Afghanistan berichten, dass sie eine Form der (humanitären) Unterstützung erhalten.
Unterstützung für Frauen in den schlimmsten Konflikten der Welt ist schockierend gering. Nur 18 % der Frauen in Palästina berichten von irgendeiner Form von Hilfe. Über 80 % der Frauen in Palästina und 90 % der Frauen in Afghanistan erhalten also keine Hilfe – warum nicht? Das ist etwas, das wir angehen müssen.
Das Projekt “From Asking to Action” zeigt, dass Konsultationen mit Frauen in konfliktbetroffenen Kontexten möglich sind und durchgeführt werden sollten und dass ihre Stimmen bei Entscheidungsfindungen auf globaler Ebene relevant sind.
Frauenrechtsverteidigerinnen und -organisationen sind der Schlüssel zum Erreichen unserer gemeinsamen Ziele in den Bereichen Frieden, Entwicklung und Gleichstellung der Geschlechter. Dies kann nur geschehen, wenn Frauen den Raum, die Unterstützung und die Ressourcen haben, um ihre Führungsqualitäten, ihr Fachwissen und ihre Einsichten zu nutzen. Die Stimmen von Frauen, die in ihren Gemeinschaften positive Veränderung anführen, müssen verstärkt und tatsächlich gehört werden.
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