REGINAS GESCHICHTE

UNSERE ABSOLVENTIN REGINA AUS DEM SÜD-SUDAN

Seit sie am Programm von Women for Women International teilgenommen hat, setzt sich Regina für eine Verbesserung der Gesundheitsverhältnisse in ihrer Gemeinde ein.

Regina, eine Teilnehmerin des Schulungsprogramms von Women For Women International im Süd-Sudan. Foto: Charles Atiki Lomodong

Die Lektionen über Gesundheit und Wohlbefinden haben mir gezeigt, wie wichtig Sauberkeit ist, um mich und meine Mitmenschen gesund zu halten.

Regina heiratete im Jahr 1980 und bekam zwei Töchter. Als ihr Mann plötzlich verstarb, wurde sie kurz nach seinem Tod von seiner Familie aus dem gemeinsamen Haus geworfen. Die Familie erlaubte den Kindern von Regina und ihrem Mann nicht, das Eigentum ihres Sohnes zu erben. Daraufhin musste Regina zu ihrem Bruder ziehen, wurde aber von ihren Verwandten regelmäßig dazu ermutigt, wieder zu heiraten.

Regina, Mutter von sechs Kindern und eine unserer Teilnehmerinnen im Süd-Sudan. Foto: Charles Atiki Lomodong

Dies tat sie schließlich auch, und mit ihrem zweiten Mann bekam sie einen Sohn und drei Töchter.

Sie wurde jedoch in ihrer Ehe unglücklich und beschloss, ihren Mann zu verlassen.

Mir wurde klar, dass er mich nicht unterstützt, also verließ ich ihn und kehrte zurück ins Haus meines Bruders. Ich versuchte, von meinem Mann unabhängig zu sein.

Im April 2013 hat sich Regina für unser Programm eingeschrieben.

Sie hat nicht nur persönlich davon profitiert, sondern auch wichtige Veränderungen in ihrer Gemeinde bewirkt: „Die Lektionen über Gesundheit und Wohlbefinden haben mir die Augen geöffnet und gezeigt, wie wichtig Sauberkeit ist, um mich und meine Mitmenschen gesund zu halten. Vor der Schulung war ich mir der grundlegenden Hygieneroutinen nicht bewusst und spülte vor dem Servieren der Speisen nur schnell das Geschirr aus. Ich erkannte, dass dies ein Risiko für meine Familie darstellt, da die Utensilien nicht sauber waren und meine Familie somit einem stetigen Krankheitsrisiko ausgesetzt war“, sagt Regina.

Teilnehmerinnen unseres Programms im Süd-Sudan. Foto: Charles Atiki Lomodong

Regina brachte ihrer Familie bei, wie ein Haus sauber gehalten wird: „Meine Kinder helfen mir, unser Gelände und die Räume zu fegen und alle Kleider und Geräte zu waschen. Ich habe ein Gestell gebaut, um die Utensilien nach dem Waschen zu trocknen.“

Sie erkannte auch, dass der Brunnen, aus dem ihre Familie und ihre Gemeinde ihr Wasser holen, sehr schmutzig war und niemand die Verantwortung dafür übernommen hatte.

Besorgt über das Risiko von verschmutztem Trinkwasser beschloss Regina, die Initiative zu ergreifen. „Ich trat an andere Frauen in meiner Gemeinde heran, um ihnen die Notwendigkeit von sauberem Wasser zu vermitteln. Wir stimmten darin überein, den Brunnen regelmäßig zu reinigen und Wasserreinigungsmittel wie Chlor für unser heimisches Trinkwasser zu verwenden.“

Mit Hilfe anderer Gemeindemitglieder plant Regina nun, den gemeinsamen Flachwasserbrunnen zu vertiefen und langfristig sauber zu halten. Dies soll dazu beitragen, mehr Wasser für die Trockenzeit zu speichern und Krankheiten zu verhindern.

Regina ist zu einer Führungspersönlichkeit in ihrer Gemeinde geworden, und ihr Handeln wirkt sich weiterhin auf andere Frauen und Familien in aus.

Ich werde weiterhin andere Frauen in der Gemeinde mobilisieren, um die Lektionen, die ich gelernt habe, weiterzugeben. Ich hoffe, dass noch viele weitere von ihnen am Programm teilnehmen werden.

Die Fotos zu diesem Artikel zeigen eine Absolventin von Women for Women International. Aus Gründen der Privatsphäre und Sicherheit der Teilnehmerinnen sind es jedoch keine Bilder der in dem Artikel beschriebenen Frau.

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