UKRAINE

Wir haben uns mit lokalen Organisationen in der Ukraine und in Polen zusammengetan, um ukrainischen Frauen eine holistische Unterstützung zu bieten, einschließlich psychosozialer Unterstützung, Beratungsdiensten und Weiterbildungsmaßnahmen.

UNSERE REAKTION AUF DEN KRIEG IN DER UKRAINE

WIR ARBEITEN MIT LOKALEN PARTNERORGANISATIONEN ZUSAMMEN, UM DIE BEDÜRFNISSE DER VOM KRIEG BETROFFENEN FRAUEN ZU ERFÜLLEN

Der Einmarsch Russlands in die Ukraine im Februar 2022 hat das Leben von Millionen von Menschen erschüttert. Ein Drittel der ukrainischen Bevölkerung wurde aus ihren Häusern vertrieben, was diese Situation zur größten Vertreibungskrise der Welt macht. Frauen und Kinder machen die Mehrheit der Binnenvertriebenen und derjenigen aus, die vor dem Krieg in die Nachbarländer geflohen sind.

Wenn dein Zuhause zerstört und Verwandte gestorben sind, ist es wichtig, einen Hoffnungsschimmer zu bieten und die Dunkelheit zu durchbrechen. Wir wollen eine Hand der Unterstützung ausbrechen und die ersten Schritte in Richtung eines normalen Lebens gemeinsam machen.

IRYNA ANDREEVA, CO-FOUNDER „THE ANDREEV FOUNDATION“

GEWALT GEGEN FRAUEN

Vorwürfe über konfliktbedingte sexualisierte Gewalt in der Ukraine sind alltäglich. Die Vereinten Nationen haben mehr als hundert solcher Berichte gesammelt, glauben aber, dass diese Zahl nur die „Spitze des Eisbergs“ ist.   

Frauen, die sexualisierte Gewalt erfahren haben, haben Schwierigkeiten, ihr Trauma zu bewältigen. Sie brauchen dringend psychologische und medizinische Hilfe sowie lebenswichtige praktische Unterstützung, um ihr Leben wieder aufbauen zu können.

Der Krieg verändert dein Leben: Es gibt nur noch vor dem Krieg und nach dem Krieg. Und das ist eine Herausforderung für uns, für Frauen, für Kinder, für Menschen aus der Ukraine, diese beiden Teile zu verbinden und das Leben fortzusetzen.

Unsere Aufgabe ist es, die Frauen, die wir unterstützen, zu helfen, nach all diesen schrecklichen Situationen weiterzuleben.

-KATERYNA, STELLVERTRETENDE VORSITZENDE VON BEREGINIA – DER FRAUENVEREINIGUNG VON MARIUPOL

AUS ERFAHRUNG LERNEN

Um den dringenden Bedarf ukrainischer Frauen zu decken, haben wir einen Conflict Response Fund für die Ukraine eingerichtet, der von unserer Schwesterorganisation Žene za Žene International in Bosnien und Herzegowina geleitet wird.

Die Direktorin von Žene za Žene International, Seida Sarić, die die Belagerung von Sarajewo miterlebte und in Bosnien und Herzegowina ein effektives Programm für Überlebende des Bosnienkrieges aufbaute, leitet nun unseren CRF in der Ukraine.

Sie teilte mit: „Die russische Invasion in der Ukraine erinnert mich sehr an den Krieg in Bosnien und Herzegowina. Ich habe den Krieg vier Jahre lang mit eigenen Augen miterlebt. Jetzt ist es an uns, die Frauen in der Ukraine zu unterstützen.

BEWERTUNG DER SITUATION VOR ORT

Seida und ihr Team besuchten Medyka, Hrebenne und Korczowa in Polen, an der Grenze zur Ukraine, um sich ein Bild von den Bedürfnissen der Frauen vor Ort zu machen.

In ihren Gesprächen mit weiblichen Geflüchteten erzählten sie ihre persönlichen Geschichten voller bitterer Traurigkeit, tiefem Kummer und Schuldgefühlen, weil sie ihr Land und ihre Familienangehörigen zurücklassen mussten. 

Sieh dir dieses Video von ihrem Besuch an der Grenze an, um mehr zu erfahren.

UNSERE PARTNER

Bereginia, Mariupol’s Women’s Association

Zusammen mit Bereginia und der HumanDoc Foundation in Polen helfen wir Frauen und Kindern, die aus Mariupol evakuiert wurden.

Gemeinsam mit unseren Partnern stellen wir geflüchteten Frauen und ihren Familien Unterkünfte zur Verfügung, an denen sie zusammenkommen können, sich erholen können und psychosoziale Unterstützung erhalten.

Während sie sich an das Leben in einem neuen Land gewöhnen, bieten wir auch Rechtsberatung und berufliche Weiterbildungen an, damit die Frauen finanziell unabhängig werden können, und Unterstützung bei der Wohnungssuche und bei einem Jobwechsel erhalten. 

Das Mutter-Tochter-Gespann Myrna und Kateryna, das die Frauenorganisation Bereginia leitet, ist selbst aus der Ukraine geflüchtet und teilt den Schmerz der Frauen, denen wir helfen, und können so ihre eigenen, individuellen Erfahrungen in ihre Arbeit einfließen lassen.

Kateryna erzählte, wie die Überlebenden, die aus Mariupol evakuiert wurden, wochenlang in Unterkünften und Kellern ohne Zugang zu Wasser, Heizung oder Nahrung ausharren mussten und durch ihre Erfahrungen schwer traumatisiert sind. Einige der Frauen wurden vergewaltigt und waren sexualiserter Gewalt ausgesetzt.   

Über diese lokalen Partner arbeiten wir daran, wichtige Dienste bereitzustellen, wie z. B.:  

  • Zugewiesene, sichere Räume, in denen sich die Frauen treffen können
  • medizinische Versorgung einschließlich psychologischer und gynäkologischer Beratung durch Ärzt*innen
  • Beratung zu geschlechtsspezifischer Gewalt und Präventionsstrategien
  • Traumainformierte Betreuung und psychosoziale Unterstützung
  • Rechtsbeistand
Die Frauen, mit denen wir arbeiten, haben eine Collage mit dem Titel „Mein zukünftiges Leben nach fünf Jahren“ erstellt. Kateryna erklärte: „In dieser schwierigen Zeit sind unsere Frauen verwirrt, viele wissen nicht, wie sie weiterleben sollen. Der Krieg hat Träume und Pläne zerstört. Viele Frauen befinden sich in einem Zustand der Lähmung. Bild: Bereginia

BEREGINIA UNTERSTÜTZT UKRAINISCHE FRAUEN UND KINDER IN POLEN U.A. DURCH KUNSTTHERAPIE

Der Weg zur Genesung wird für diese Frauen nicht einfach sein, aber in Partnerschaft mit Bereginia – Mariupols Frauenvereinigung – stehen wir ihnen bei jedem Schritt zur Seite, indem wir Dienstleistungen anbieten, die ihnen helfen können, ihr Leben wieder aufzubauen – eine davon ist Kunsttherapie. 

Durch Kunsttherapie drücken die Frauen vorsichtig aus, was sie denken und fühlen und können sich so untereinander unterstützen.

Die Andreev Foundation

Gemeinsam mit der Andreev Foundation unterstützen wir mobile Psycholog*innenteams. Diese Teams leisten Hilfe für ukrainische Frauen, die in den ehemals von russischen Streitkräften besetzte Gebiete leben und sexualisierte Gewalterfahrungen gemacht haben.

Frauen, die von konfliktbedingter sexualisierter Gewalt betroffen sind, trauen sich oft nicht, sich zu melden und Hilfe in Anspruch zu nehmen. Nach diesem Trauma beschreiben viele Frauen ein Gefühl der Apathie, berichtet Iryna Andreeva, Mitbegründerin der Andreev Foundation:

Frauen, die den Krieg in der Ukraine überlebt haben, sagen uns, dass sie nicht wissen, wie sie mit dem umgehen sollen, was ihnen widerfahren ist. Sie sprechen davon, dass sie den Lebenswillen verloren haben, dass sie eine „schwarze Leere“ verspüren und dass sie Mühe haben, für sich und ihre Kinder zu sorgen.

Wir bauen Vertrauen zu den Frauen in diesen Gemeinschaften auf, indem wir den Personen, denen sexualisierte Gewalt erfahren ist, psychologische Hilfe anbieten und das Bewusstsein für posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) schärfen, um einer größeren Zahl von Frauen, die unter kriegsbedingten Traumata leiden, zu helfen. 

Für diejenigen, die sexualisierte Kriegsgewalt in den besetzten Gebieten der Regionen Luhansk, Donezk, Cherson und Saporischschja erfahren haben, richten wir gemeinsam mit unserem Partner eine Hotline ein, über die Frauen psychologische Beratung erhalten können. Darüber hinaus bieten wir auch Weiterbildungsmaßnahmen für vertriebene Frauen an, um ihnen neue Beschäftigungsmöglichkeiten zu eröffnen. 

DOM4824

Gemeinsam mit der lokalen Frauenrechtsorganisation Dom4824 unterstützen wir binnenvertriebene Frauen innerhalb der Ukraine dabei, ihre finanzielle Unabhängigkeit wiederzuerlangen. Wir richten in Iwano-Frankiwsk einen Co-Working-Schönheitssalon ein, in dem mehrere Frauen Schönheits- und Kosmetikbehandlungen anbieten können. Dort werden auch Beschäftigungstherapien und praktische Schulungen für andere vertriebene Frauen angeboten, in denen sie die Fähigkeiten erwerben können, die sie zur Gründung eines eigenen Unternehmens benötigen.




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