CLARISSES GESCHICHTE

VON DER SCHULABBRECHERIN ZUR UNTERNEHMERIN

larisse ist Absolventin unseres Ruanda-Programms. Sie erzählt uns ihre inspirierende Geschichte und davon, wie sie alle Erwartungen übertroffen hat und heute eine erfolgreiche Geschäftsfrau ist.

Ich musste die Schule nach der Grundschule abbrechen, weil meine Eltern sehr arm waren und die Schulgebühren nicht mehr bezahlen konnten.

Ich arbeitete, um etwas Geld zu verdienen, indem ich im Garten meiner Eltern Maniok anpflanzte. Mit dem Geld aus meiner ersten Maniokernte bezahlte ich einen Freund, der mir das Schneiderhandwerk beibrachte – denn es war immer mein Traum, Kleider anzufertigen. Mit der darauffolgenden Ernte verdiente ich genug, um mir eine Nähmaschine zu kaufen. Ich fing an, einfache Kleidung herzustellen, was etwas Geld einbrachte. Aber ich hatte nicht genug Fähigkeiten, um all die besonderen Wünsche meiner Kunden umzusetzen.

Nachdem ich 2012 heiratete, versuchte mein Mann, für uns zu sorgen. Er gründete ein Unternehmen, verdiente aber sehr wenig – er hatte kein Ackerland, sodass er das Land anderer Leute pachten musste. Das war sehr kostspielig. Wir hatten kaum etwas zu essen. Ich dachte immer, dass ich keine Geschäfte machen und keinen Erfolg haben könnte.

Dann, vor drei Jahren, hatte ich das große Glück, in meinem Dorf für das Programm von Women for Women International ausgewählt zu werden. Es fühlte sich so gut an, in einer Gruppe von Frauen zu sein, die zusammen studieren. Wir tauschten Erfahrungen aus, wir hatten Spaß, und ich genoss die Trainingsworkshops so sehr.

Unsere Trainerin hat mich davon überzeugt, dass auch Frauen ein Unternehmen haben und die Finanzen der Familie verbessern können. Das gab mir die Zuversicht, mit meinem Mann darüber zu sprechen – und er versprach, mich zu unterstützen. Wir legten unsere Ersparnisse zusammen und kauften mit dem Geld gebrauchte T-Shirts und Kinderkleidung.  Als ich anfing, diese auf dem Markt zu verkaufen, bekam ich so viele Kunden. Und ich nutze alle Fähigkeiten, die ich in den Schulungen zur Buchhaltung gelernt habe, um mein Geschäft zu führen.

Ich erhielt einen Brief von meiner Patin bei Women for Women International. Der Brief ermutigte mich noch mehr. Sie erzählte mir von den Fabriken, die ihr gehören, und versprach, weiterhin für meinen Erfolg im Leben zu beten. Dieser Brief inspirierte mich so sehr. Ich bin motiviert, noch härter zu arbeiten, sodass meine Patin, wenn sie mich besuchen kommt, sehen kann, dass es mir gut geht.

Seit meinem Abschluss des Schulungsprogramms im Jahr 2016 haben mein Mann und ich einen Teil unserer Einnahmen dazu verwendet, ein Geschäft zu mieten, in dem wir Bananen und andere Lebensmittel verkaufen. Jetzt führt mein Mann diesen Laden und nimmt täglich 5.000 RWF [etwa 4,90 €] ein.

Wenn du deinem Mann bewiesen hast, dass du zum Haushaltseinkommen beitragen kannst, dann hast du den gegenseitigen Respekt erfolgreich etabliert.