Weitere Kürzungen in der Entwicklungszusammenarbeit – was kannst du tun?
Ein Aufruf zum Handeln in Zeiten wachsender Ungleichheit
Während weltweit immer mehr Menschen von Krisen, Gewalt und Perspektivlosigkeit betroffen sind, kürzt die Bundesregierung erneut Mittel für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe. Dabei braucht es gerade jetzt globale Solidarität, um langfristige Lösungen zu schaffen.
Doch wir sind überzeugt: Engagement beginnt bei uns allen. Hier erfährst du, wie du aktiv werden kannst – für Gerechtigkeit, Menschlichkeit und eine gemeinsame Zukunft.
Warum Entwicklungszusammenarbeit zählt
Entwicklungszusammenarbeit schafft langfristige Perspektiven in Krisenregionen. Sie fördert Bildung, Stabilität und Gleichberechtigung – und wirkt Gewalt, Flucht und Armut entgegen.
Besonders Frauen und Mädchen profitieren von Programmen, die auf wirtschaftliche Stärkung, Schutz und politische Teilhabe ausgerichtet sind.
In unserer partizipativen Konsultation „From Asking to Action“ haben über 6.500 Frauen aus 14 von Konflikten betroffenen Ländern (u. a. Afghanistan, Palästina und Ukraine) deutlich gemacht, was sie wirklich brauchen – und was oft fehlt:
- 96 % erleben Gewalt, 71 % davon in Partnerschaften.
- In Afghanistan erhalten nur 10 %, in Palästina 18 % der befragten Frauen humanitäre Unterstützung.
- In der Ukraine sehen sich 41 % mit einer Verschlechterung ihrer Lage konfrontiert. Und trotzdem: 81 % der befragten Frauen blicken hoffnungsvoll in die Zukunft.
Ihre Stimmen sind klar:
„Wir müssen Teil der Lösung sein. Wir wissen besser als jeder andere, was wir brauchen.”
— Teilnehmerin aus der Ukraine
„Meine Botschaft an die Staats- und Regierungschefs lautet, die Anstrengungen zur Unterstützung von Frauen, die von Kriegen betroffen sind, zu verstärken und die Verbreitung des Friedens in der ganzen Welt zu gewährleisten.“
— Teilnehmerin aus dem Irak
Diese Ergebnisse zeigen: Entwicklungszusammenarbeit darf nicht abstrakt bleiben. Sie muss auf die Stimmen und Bedürfnisse der Menschen hören – besonders auf die der Frauen in den am stärksten betroffenen Regionen. Und genau deshalb braucht es verlässliche Finanzierung, langfristige Partnerschaften – und politische Entschlossenheit.
Unsere Kritik an den Kürzungen
Der geplante Bundeshaushalt sieht massive Einsparungen vor – auf Kosten derjenigen, die am stärksten von globalen Krisen betroffen sind, die sie selbst am allerwenigsten verursacht haben.
Deutschland verfehlt erstmals seit Jahren das 0,7 %-Ziel für ODA-Mittel – ein Bruch internationaler Verpflichtungen. Damit reiht sich Deutschland in eine Liste von Ländern ein, die systematisch ihre Selbstverpflichtungen ignorieren, was das internationale Vertrauen untergräbt und die politische Aussagekraft von Nachhaltigkeitszielen schwächt.
Kürzungen gefährden den Zugang zu Bildung, Schutz und existenzieller Unterstützung – und konterkarieren die Wirkung bereits begonnener Projekte. Speziell gefährdet sind Programme zur Förderung von Frauenrechten: Zum Beispiel drohen Kürzungen um 7,5 Mio. € bei UNFPA und 4,5 Mio. € bei IPPF – Organisationen, die entscheidend für reproduktive Rechte und Gewaltprävention sind (Quelle: DSW).
Diese Maßnahmen senden ein fatales Signal: In einer Welt, in der Unterstützung für Frauenrechte, Klimagerechtigkeit und globale Sicherheit dringend gebraucht wird, stellt Deutschland seine Werte und internationales Ansehen aufs Spiel.
Was du tun kannst – dein Toolkit für Veränderung
1. Informiere dich.
Wissen ist der erste Schritt zum Handeln. Lies unseren Beitrag zur Lage der Entwicklungszusammenarbeit und lerne mehr über die Lebensrealität und Forderungen von Frauen in Krisenregionen in unserer From Asking to Action-Konsultation.
2. Teile dein Wissen.
Sprich über die Kürzungen und die Relevanz globaler Solidarität. Teile diesen Blogpost, poste auf Social Media oder leite unsere Artikel an Freund*innen und Kolleg*innen weiter. Aufmerksamkeit ist politisch.
3. Vernetze dich mit uns.
Folge uns auf Social Media und abonniere unseren Newsletter. So bleibst du informiert und kannst dich bei Aktionen direkt beteiligen.
4. Unterschreibe die Petition von ONE und VENRO.
Setze ein klares Zeichen gegen die Kürzungen:
5. Bleib im Gespräch.
Engagiere dich im Alltag – ob im Familienkreis, am Arbeitsplatz oder im Ehrenamt. Bleibe offen, solidarisch und such das Gespräch. Eine gerechte Welt braucht Dialog, Brückenbauer*innen und mutige Stimmen, die nicht wegsehen.
Dein Engagement zählt.
Jede Stimme, jede Spende, jedes Gespräch kann etwas bewegen. Wo andere den Rotstift ansetzen, setzen wir ein Zeichen.
Du willst noch mehr bewirken?
Dann unterstütze unsere Arbeit direkt mit einer Spende – jeder Beitrag zählt. Gemeinsam können wir fest an der Seite konfliktbetroffener Frauen stehen. #StandWithHer
Wir danken der Deutschen Postcode Lotterie für die Förderung unserer Programme für Frauen und Mädchen in Krisenregionen.
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